"Hexenschaum" ist wieder eines dieser Rezepte, die ich als Kind geliebt habe. Es handelt sich dabei um eine Eischneemasse mit Himbeeren.
Wer sich nicht traut, rohe Eier zu
verwenden, der kann alternativ pasteurisiertes Eiweiß aus dem
Tetrapak verwenden. In Großmärkten gibt es von einer bekannten
norddeutschen Hähnchenfirma tatsächlich Eiweiß im Tetrapak. Da ich
sehr oft und sehr gerne „Hexenschaum“ esse, habe ich immer einen
Vorrat davon zu Hause. Es wäre doch viel zu schade, das Eigelb immer
wegzuwerfen. Die Tetrapaks und auch frisches Eiweiß lässt sich
übrigens wunderbar einfrieren. Das empfiehlt sich besonders in der
Weihnachtszeit, wenn durch die ganze Plätzchenbackerei viel Eiweiß
übrig bleibt.
Das pasteurisierte Eiweiß lässt sich
aber leider nicht ganz so perfekt aufschlagen wie frische Eier. Dafür
gibt es von der gleichen Firma noch ein Konditor-Eiweiß, welches
sich besser aufschlagen lassen soll. Leider gib es dieses nicht in
meinem Großmarkt.
Wie wird geschlagenes Eiweiß perfekt?
Dazu findet man ganz unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen, das
Eiweiß muss Zimmertemperatur haben, die anderen sagen, es soll
gekühlt sein. Die einen sage, man soll den Zucker gleich dazu geben,
die anderen, man solle ihn erst dazugeben, wenn das Eiweiß ein
bisschen aufgeschäumt ist.
Ich habe folgende Beobachtungen
gemacht:
Der Eischnee wird fester und cremiger,
wenn die Eier Zimmertemperatur haben. Sind die Eier kalt, sind die
„Löcher“, die den Schaum ausmachen, größer.
Die Säure, die man dazugibt, dient der
Stabilisierung des Eiweißes. In den USA wird dazu traditionell der
sog. „cream of tartar“ (Weinsteinsäure) genommen. Diesen gibt es
in Biomärkten auch bei uns zu kaufen. Ein Schuss Zitronensaft tut es
aber auch.
Es dauert schon eine gewisse Weile, bis
das Eiweiß wirklich schaumig ist. Man kann aber Eiweiß auch zuviel
schlagen. Ist mir mal passiert und die Masse sah aus wie zerrupft.
Auf alle Fälle muss man
darauf achten, dass Schüssel und Schneebesen absolut fettfrei sind.
Schon ein Tropfen Öl macht den schönen Schaum zunichte. Ich hatte
mal – ohne nachzudenken – versucht, den Schaum mit Backaromen
abzuschmecken. Ist natürlich nichts geworden.
Man findet den weiteren
Hinweis in diversen Kochbüchern, dass man eine Kupferschüssel
verwenden soll. Nun gut, die hab ich nicht und die gibt es auch nicht
für meine Küchenmaschine.
Zutaten (für 4 Portionen):
- 3 Eiweiß (ca. 100g)
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zitronensäure (in Kristallform) oder ein EL Zitronensaft oder 1 TL Weinsteinsäure
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 25 g Zucker
- 300 g Himbeeren (frisch oder tiefgefroren)
Zubereitung:
Das Eiweiß wird mit Zucker,
Vanillezucker, Säure und Salz schaumig geschlagen. Die gefrorenen
Himbeeren werden aufgetaut, ein klein wenig mit einer Gabel zerdrückt
und zum geschlagenen Eiweiß dazugegeben. Kurz wird weiter gerührt,
bis sich der Schaum rot färbt. Frische Himbeeren gibt man dazu, ohne
sie zu zerdrücken.
Dieses Dessert sollte sofort gegessen werden, denn mit der Zeit setzt sich der Saft der Himbeeren am Boden ab.
Feine Rezepte, man schaut immer wieder gerne vorbei. VG Stephan Winkler
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