"Lebensmittel-Lügen" - Buchrezension




Buchvorstellung

Titel: Lebensmittel-Lügen. Wie die Food-Branche trickst und tarnt
Verlag: Verbraucherzentrale NRW
Seitenzahl: 223
ISBN:  978-3-86336-031-3
Preis: 9,90 €
Hier kann das Buch bestellt werden!







Über die Plattform "Blogg Dein Buch" habe ich wieder ein Rezensionsexemplar eines interessanten Buches erhalten, welches ich Euch heute vorstellen möchte.


„Mit seiner geselligen Art trug er zur Verbesserung des Betriebsklimas bei und war ein gesuchter Gesprächspartner.“ Übersetzt bedeutet diese Formulierung in einem Arbeitszeugnis: Er war Alkoholiker mit einem übersteigerten Rededrang. Wer Zeugnisformulierungen zu entschlüsseln weiß, fällt auf Lebensmittellügen nicht herein. Auch da gilt es, zwischen den Zeilen zu lesen.
Was ist überhaupt eine Lüge? Eine Lüge ist eine Aussage, von der der Sender weiß, dass sie unwahr ist. Sie wird mit der Absicht geäußert, dass der Empfänger sie dennoch glaubt.
Wirklich „unwahr“ sind die sogenannten „Lebensmittellügen“ nun nicht, sondern eher eine Irreführung, denn der Begriff der Irreführung geht vom Empfänger aus. Wenn der durchschnittliche Empfänger eine Aussage falsch versteht, dann ist dies eine Irreführung.
Nicht zu lügen, aber dennoch nicht die Wahrheit zu sagen, das ist die hohe Kunst des Marketings.

Dieses Buch deckt solche Irreführungen der Lebensmittelindustrie schonungslos auf.
Das, was vorne auf der Verpackung geschrieben steht oder abgebildet ist, muss nicht unbedingt etwas mit dem Inhalt zu haben. Der pralle Apfel auf dem Apfeltee bedeutet nicht, dass Apfelstückchen drin sind, Kalbsleberwurst besteht nicht aus Kalbsleber und die Nussnougatcreme müsste korrekterweise Zucker-Fett-Creme heißen.

Man lernt durch dieses Buch vor allem, genau hinzuschauen. Nicht das Bild auf der Packung, nicht die Produktbezeichnung ist das Entscheidende, sondern einzig und allein die Zutatenliste. Aber auch dies hilft nicht immer. So muss der Alkoholgehalt erst ab 1,2% angegeben werden. Als Faustregel kann dennoch gelten: Zutatenliste lesen!

Gleichzeitig kann dieses Buch zu einem bewussteren Einkauf anregen. Nicht einfach ein Produkt nach dem anderem in den Einkaufswagen legen, sondern das Produkt in die Hand nehmen und genau anschauen. Wir nehmen uns keine Zeit mehr zum Kochen und auch keine Zeit mehr zum Einkaufen. Der Respekt vor Lebensmittel beginnt beim Einkauf und endet in der (hoffentlich leeren) Mülltonne. Dieses sehr informative Buch ist jedem zu empfehlen, der damit beginnt, sich mit seiner Ernährung zu beschäftigen.

3 Kommentare:

  1. Leider ist die Zutatenliste aber auch nicht immer verständlich. Da wimmelt es von Abkürzungen und Bezeichnungen, die einem nichts sagen. Aber richtig ist natürlich schon, wenn in der Zutatenliste von Kalbsleberwurst, Kalbsleber nicht erwähnt wird...

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  2. Danke für diese gute Rezension. Bei mir wird immer alles genau mit der Lupe durchgelesen. Bei "Das ist drin" kann man das bei vielen Artikeln auch ohne Lupe tun und hat auch sofort die Verlinkung zu den E Nummern. In Österreich ist es nicht erlaubt auf der Packung etwas Abzubilden, dass dann nicht oder nur als künstliches Aroma enthalten ist. Dazu gibt es eine Sendung für den Konsumentenschutz, die solche Falschangaben anprangern, die Firmen zur Rede stellen und auch gegen diese vorgehen. Aber ich beziehe auch Lebensmittel aus anderen Ländern und da ist nicht immer alles so schön deklariert. Oft ärgere ich mich
    wenn etwas darauf abgebildet ist und nicht einmal als Aroma dann enthalten ist...

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